Radverkehr: 2021 neues Rekordjahr.
Die Radlerinnen und Radler, die im 1. Pandemie-Jahr 2020 aufs Rad umgestiegen sind, blieben der klimafreundlichen Mobilität treu. Die Zahl der 2021 gezählten Radfahrerinnen und Radfahrer an den Zählstellen in Wien ist nicht nur konstant hoch geblieben, sondern sogar höher als im Vorjahr. Damit setzt sich der Trend zur klimafreundlichen Mobilität weiter fort.
Radfahren liegt im Trend: 9,3 Millionen Radfahrerinnen und Radfahrer gezählt
Im Jahr 2021 wurden an den automatischen Radverkehrszählstellen der Stadt Wien mehr als 9,3 Millionen Radfahrende gezählt. Damit wurde der Rekordwert aus dem Jahr 2020 nicht nur gehalten, sondern sogar übertroffen. Seit 2019 ist die Zahl der gezählten Radlerinnen und Radler um 13 Prozent gestiegen.
Deutliche Zuwächse zeigt die Zählstelle auf der Argentinierstraße. Hier kamen im Jahr 2021 rund 16 Prozent mehr Radfahrerinnen und Radfahrer vorbei als im Jahr 2020. Als wichtige Radverbindung zwischen dem Stadtentwicklungsgebiet im Sonnwendviertel, Hauptbahnhof und Zentrum gewinnt die Argentinierstraße für den Radverkehr zunehmend an Bedeutung.
Waren im Jahr 2013 noch 481.000 Radfahrende auf der Argentinierstraße unterwegs, wurden heuer über 962.000 Radfahrerinnen und Radfahrer auf der Straße im 4. Bezirk gezählt.
Die Zählstellen in der Pfeilgasse und in der Lassallestraße weißen ebenfalls stärkere Zuwächse auf. Operngasse, Opernring und Praterstern blieben auf gewohnt hohem Niveau.
Insbesondere der Anstieg an den Zählstellen in der Argentinierstraße, der Pfeilgasse und der Lassallestraße deutet darauf hin, dass die Menschen in Wien ihre Alltagswege – ins Büro, zum Einkaufen oder zu Kindergarten und Schule – im Jahr 2021 mehr mit dem Fahrrad unternommen haben.
An vier Zählstellen wurde die Million überschritten
An vier den automatischen Dauerzählstellen Praterstern, Operngasse, Opernring und Lassallestraße wurden im vergangenen Jahr mehr als eine Million Radfahrende gezählt.
Sonntag, 20. Juni Rekordtag
Der Tag mit dem meisten Radverkehr im Jahr 2021 war am Sonntag, dem 20. Juni. An diesem Tag wurden in der Lassallestraße 11.044 Radfahrende an den Zählstellen gemessen. So viele Radfahrende wurden noch nie zuvor an einer Straße gezählt.
An den Dauerzählstellen des Radverkehrs gezählte Radfahrende im Jahresvergleich
Zählstelle | 2020 | 2021 | Veränderung in % |
Argentinierstraße | 832.841 | 962.339 | +16% |
Donaukanal | 700.531 | 604.512 | -14% |
Operngasse | 1.122.976 | 1.147.533 | +2% |
Margaritensteg | 329.801 | 278.087 | -16% |
Langobardenstraße | 254.476 | 258.832 | +2% |
Lasallestraße | 1.023.823 | 1.143.595 | +12% |
Liesingbach | 220.529 | 190.550 | -14% |
Wienzeile | 546.907 | 515.685 | -6% |
Neubaugürtel | 709.200 | 689.995 | -3% |
Opernring gesamt | 1.706.810 | 1.726.446 | +1% |
Praterstern | 1.301.413 | 1.306.522 | +0,3% |
Pfeilgasse | 471.119 | 506.871 | +8% |
Summe | 9.220.426 | 9.330.967 | +1% |
Quelle der Daten: Auswertung der automatischen Dauerzählstellen für den Radverkehr der MA 46, Stadt Wien.
Wetter: Langer Sommer, kalter Winter: 24 Hitzetage, 57 Frosttage
Radfahrerinnen und Radfahrer trotzten im Jahr 2021 sowohl der Hitze als auch der Kälte. Insgesamt gab es 24 sogenannte Hitzetage, also Tage an denen die 30 Grad Marke überschritten wurde. Im Jahr 2020 waren es 21 Hitzetage.
Der Winter 2021 war, für Wiener Verhältnisse schneereich und kalt. An 19 Tagen gab es eine Schneedecke. Im Jahr 2020 lag an nur zwei Tagen Schnee. 57 Tage im Jahr 2021 waren sogenannte Frosttage, also Tage, an denen die 0 Grad Marke unterschritten wurde. Im Jahr 2020 waren es 15 Frosttage weniger. Niederschlag gab es an 155 Tagen. Um drei Tage mehr als im Jahr 2020.
Radzahlen: Wie wird der Radverkehr gemessen?
Die Stadt Wien betreibt Radverkehrszählstellen in Wien. Das Netz an Zählstellen wurde seit dem Jahr 2003 schrittweise erweitert. Ziel der automatischen Dauerzählstellen ist es, Daten über die Entwicklung des Radverkehrs zu bekommen. Solche Einrichtungen, um Verkehr zu messen, gibt es auch für den Autoverkehr. Mehr dazu: Wie wird der Radverkehr gemessen
Neue Zählstellen liefern zusätzliche Daten
Zukünftig liefern fünf neue Zählstellen noch aufschlussreichere Daten zum Gesamtaufkommen der Radfahrenden und ihre Verkehrsflüsse. Dies findet Eingang in die Planung und Gestaltung der Radinfrastruktur.
Neue Zählstellen wurden im Nahbereich des Georg-Danzer-Steg, der Freudenauer Hafenbrücke, der Floridsdorfer Brücke sowie beim Steinitzsteg und der Praterbrücke eingerichtet. Damit wird der Radverkehr über die Donau mit hoher Genauigkeit erfasst.