Reger Radverkehr an einem sonnigen Morgen in Wien.

Herndlgasse – erster zentraler Lückenschluss des Radhighway Süd ist fertig

Auf über 9 km komfortabler und sicherer Infrastruktur führt der neue Radhighway Süd bald von der Inneren Stadt bis nach Niederösterreich! Mit dem neuen rund 500 Meter langen und 3,5 m breiten Zwei-Richtungs-Radweg in der Herndlgasse im 10. Bezirk ist jetzt ein erster, wichtiger Lückenschluss auf dieser neuen Rad-Route fertiggestellt worden! Besonderes Highlight: In der Herndlgasse gibt es nun eine Diagonalkreuzung für Radler*innen, die erste ihrer Art in Wien.

Radhighway Süd: Von der City bis nach Niederösterreich

Zentrale Lückenschlüsse in der Argentinierstraße und in der Herndlgasse sorgen dafür, dass eine über 9 Kilometer lange durchgängige Radroute vom Stadtzentrum bis nach Niederösterreich entsteht: Vom Kärntner Ring geht es auf dem neuen Radhighway Süd künftig durch den 4. Bezirk entlang der Argentinierstraße, vorbei am Hauptbahnhof, weiter über die Sonnwendgasse und die Herndlgasse durch den 10. Bezirk bis zum Reumannplatz und schließlich auf der Favoritenstraße, vorbei am Verteilerkreis, weiter Richtung Stadtgrenze auf bestens ausgebauten Radwegen.

Bisher präsentierte sich die Herndlgasse im Herzen Favoritens, die im Norden von der Gudrunstraße bis zum Reumannplatz im Süden führt, in grauer Eintönigkeit, denn der Großteil des Straßenraums war dem motorisierten Verkehr vorbehalten, es gab wenige Bäume und Grünflächen. Mit der Umgestaltung hat sich das geändert: Der Straßenquerschnitt wurde neu aufgeteilt und es wurde für Begrünung gesorgt.

Der neue, 500 m lange Zwei-Richtungs-Radweg verläuft nun entlang der gesamten Herndlgasse von der Gudrunstraße bis zum Reumannplatz, schließt an beiden Enden an bestehende Radverkehrsanlagen an und bietet mit einer Breite von rund 3,5 Metern viel Fahrkomfort und Sicherheit. Auch die Anbindung des Radhighway Süd Richtung Westen wird wesentlich verbessert. Im Zuge der Radwegoffenisve Favoriten laufen aktuell die Bauarbeiten in der Davidgasse auf Hochtouren, in der ebenfalls ein breiter Zwei-Richtungs-Radweg errichtet wird, der künftig vom Reumannplatz bis zur Laxenburger Straße führt und dort an bestehende Radverkehrsanlagen anschließt. Dadurch wird das Zentrum von Favoriten mit dem Fahrrad noch besser erreichbar.

Innovative Verkehrsführung – Wiens erste Diagonalquerung exklusiv für den Radverkehr

An der wichtigen Kreuzung von Herndlgasse, Gudrunstraße und Sonnwendgasse gibt es nun eine Diagonalquerung exklusiv für den Radverkehr: Radfahrer:innen können vom bestehenden Radweg in der Sonnwendgasse kommend mit nur einer Querung auf den neuen Radweg in der Herndlgasse weiterfahren! Während der Grünphase für den Kfz-Verkehr, der rechts von der Gudrunstraße in die Herndlgasse bzw. auf der Gegenseite rechts in die Sonnwendgasse abbiegt und der Linksabbieger von der Sonnwendgase in die Gudrunstraße, hat auch der Radverkehr Grün und kann die Kreuzung diagonal queren, ohne dass es zu Konflikten mit PKW kommen kann. Die Diagonalquerung braucht hier also keine eigene Phase, sondern kann in das bestehende Phasenschema integriert werden.

Wo möglich, sind Diagonalquerungen vorteilhafte Instrumente der innovativen Verkehrsführung: Die Querungszeiten für Radfahrer:innen halbieren sich, da nur mehr eine Relation zu queren ist; Fuß- und Radverkehr werden entflechtet, wodurch potentielle Konflikte vermieden werden. Für den KFZ-Verkehr bleiben die Relationen erhalten. Die Sicherheit, Leichtigkeit und Flüssigkeit für alle Verkehrsteilnehmer:innen wird erhöht. Anders als bei bereits bestehende Diagonalkreuzungen in Wien etwa am Südtiroler Platz und in der Franz-Grill-Straße, wo der der Radverkehr mit dem Öffi- Verkehr gemeinsam quert, ist die Diagonalkreuzung der Herndlgasse allein für den Radverkehr eingerichtet worden.

Diagonalkreuzung (C) Stadt Wien/Lukas Fuchs

Frisches Grün und mehr Verkehrssicherheit

Außer dem angrenzenden Wielandpark gab es in der Herndlgasse bisher keinerlei Begrünung. Die Umgestaltungsarbeiten wurden daher gleich dazu genutzt, 18 neue Grünflächen anzulegen, in die 14 neue Bäume gepflanzt wurden, die im kommenden Frühjahr in frischem Grün erstrahlen und für Schatten und Kühlung sorgen werden. An allen Kreuzungen entlang der Herndlgasse wurden Gehsteigvorziehungen errichtet, um die Querungslängen zu reduzieren und Sichtbeziehungen zu verbessern. Fahrbahnanhebungen über die querenden Seitengassen reduzieren die Geschwindigkeit. Das erhöht vor allem die Verkehrssicherheit für Fußgänger*innen und Radfahrende. Auch die Davidgasse wird mit 16 neuen Grünflächen und zwei neuen Bäumen aufgewertet und erhält mit Gehsteigvorziehungen und Fahrbahnanhebungen in den Kreuzungsbereichen ein deutliches Plus an Sicherheit.

Der Bezirksvorsteher von Favoriten, Marcus Franz, bestätigt: „Der Rad-Lückenschluss Herndlgasse bringt dem Grätzl mehr Ruhe und Sicherheit. Konkret sorgen Gehsteigvorziehungen für eine bessere Sichtbarkeit der Fußgänger und Radfahrer, außerdem bremsen Fahrbahnanhebungen in den Kreuzungsbereichen den Abbiegeverkehr ein. Ähnlich wie in der parallel verlaufenden Waldgasse, die in den vergangenen Jahren neugestaltet und durch 14 neue Bäume aufgewertet wurde, wird es auch in der Herndlgasse durch die Pflanzung von 14 neuen Bäumen und die Errichtung von Grünbeeten ein spürbares Plus an Lebensqualität für die Bewohnerinnen und Bewohner geben.“

 

Fahrradstraße Argentinierstraße – nächster großer Lückenschluss folgt noch heuer!

Die neue Fahrradstraße in der Argentinierstraße – der 2. große Lückenschluss des Radhighway Süd – geht ebenfalls ins Finale! Die zentrale Radachse durch den 4. Bezirk zählt schon jetzt jährlich über 1 Million Radfahrende, nach der Umgestaltung gibt es hier Wiens erste Fahrradstraße nach niederländischem Vorbild. Der Straßenraum wird völlig neu aufgeteilt: Fahrräder und Autos teilen sich die rot eingefärbte Fahrbahn, die für besondere Aufmerksamkeit sorgt.

(C) Stadt Wien/Lukas Fuchs