Erneuter Rekord bei Ausbau der Radwege in Wien 2024
23 km neue Radwege in 60 Projekten auf den Weg gebracht – Viele Leuchtturm-Projekte fertiggestellt
Neues Jahr, neue Erfolgsbilanz: Die Stadt Wien kann erneut auf ein Rekordjahr beim Ausbau der Radwege blicken. Bereits 2023 wurden mehr als 20 Kilometer neuer Radweginfrastruktur geschaffen. 2024 konnte dieser Rekorde noch einmal übertroffen werden: Mehr als 23 km neue Radwege und Radverkehrsinfrastruktur im Rahmen von 60 neuen Projekten wurden im Hauptradverkehrsnetz gebaut. In den Bezirksnetzen waren es zusätzliche 15 Kilometer. Viele große, mehrjährige Projekte wie die Fahrradstraße Argentinierstraße wurden im Vorjahr fertiggestellt.
„Wir hatten uns für 2024 wieder sehr viel vorgenommen, um unserer Stadt die Radinfrastruktur zu geben, die sie verdient. Die Zahlen aus 2024 übertreffen aber nochmal alle Erwartungen – ein großartiger Erfolg, für den ich mich bei allen Fachabteilungen, vor allem bei der MA 28, der Mobilitätsagentur und den beteiligten Bezirken ganz herzlich bedanke!“, so Mobilitätsstadträtin Ulli Sima. „Wir sind auf einem wirklich guten Weg, wenn wir so weitermachen, hat Wien bald ein Radwegenetz, das den Namen auch verdient. Dazu sorgen wir bei nahezu allen Projekten unter unserem Moto ‚Raus aus dem Asphalt` für viel zusätzliche Begrünung und eine klimafitte Umgestaltung der Grätzl, von der alle Wiener*innen profitieren“, so Sima, die betont: „Auch ins neue Jahr starten wir mit vollem Elan. Viele tolle Projekte, die im Vorjahr gestartet wurden, werden heuer fertiggestellt und mit den Planungen für das umfangreiche Bauprogramm 2025 sind wir bereits im Finale!“
Die Präsentation der zahlreichen Bauprojekte für 2025 steht für März am Programm.
Die Stadt Wien legt bei ihrer Radwegoffensive besonderes Augenmerk auf Qualität. Etwa 80 Prozent der 2024 errichteten Anlagen sind baulich getrennte Radwege, knapp 12 Prozent fallen auf Fahrradstraßen (bzw. fahrradfreundliche Straßen) mit Vorrang für Radfahrende. Der Rest verteilt sich auf Radeln gegen die Einbahn, Radfahren auf Busspuren, eine Begegnungszone und verbesserte Kreuzungsdesigns. „Nur so kann es gelingen, ein Radwegenetz zu schaffen, das für alle Radfahrenden attraktiv ist, für Berufspendler*innen ebenso wie für Jungfamilien und Pensionist*innen“, erläutert Martin Blum, Radverkehrsbeauftragter Wiens.
Von Argentinierstraße- bis Praterstraße: Leuchtturmprojekte fertiggestellt!
Zahlreiche Projekte, die schon vor 2024 begonnen wurden, konnten erfolgreich abgeschlossen werden, darunter der neue, verbreiterte Einrichtungsradweg in der Praterstraße stadteinwärts. Der letzte Abschnitt der Wagramer Straße inklusive Straßenpark geht heuer ins Finale.
Ein echtes Highlight ist auch die Fahrradstraße nach niederländischem Vorbild in der Argentinierstraße, die pünktlich vor Weihnachten 2024 fertiggestellt wurde. Mit roter Fahrbahn, Verkehrsberuhigung und viel Begrünung setzt Wien damit ganz neue Maßstäbe in Österreich und macht eine der meistbefahrenen Radrouten der Stadt sicher und komfortabel. Zusammen mit dem neuen Zweirichtungsradweg in der Herndlgasse erfolgte damit der zweite wichtige Lückenschluss für den Radhighway Süd, der vom Karlsplatz über Argentinierstraße und Hauptbahnhof auf 9 km bis zur Stadtgrenze führt.
2023 begonnen und im letzten Jahr fertiggestellt wurde außerdem der neue Zweirichtungsradweg in der Wiedner Hauptstraße vom Karlsplatz bis zur Johann-Strauß-Gasse als Teil der umfassenden Neugestaltung der Straße auf 1,2 Kilometer Länge.
Das Bestreben der Stadt bei allen Rad-Projekten ist immer auch eine massive stadtweite Begrünung durch Pflanzen neuer Bäume und Errichtung von Grünbeeten. So wurden allein in der Praterstraße mehr als 50 neue Bäume gepflanzt, in der Argentinier Straße waren es 70 neue Bäume und 100 Gräserbeete. In der Wiedner Hauptstraße entstanden 1.300 qm neue Grünflächen. In der Wohnparkstraße wurden 45 Bäume gepflanzt und etwa 1.000 qm entsiegelt.
Highlights aus dem Bauprogramm 2024
Mit dem zentralen mittleren Teil von Flotowgasse bis Börnergasse wurde 2024 auch der neue Zweirichtungsradweg in der Krottenbachstraße in Döbling komplettiert. Dieser schließt eine große Lücke im Hauptradverkehrsnetz und bietet mit dem nun fertiggestellten letzten Abschnitt auf insgesamt 1,5 km durchgängigen, sicheren Fahrkomfort.
Gleichzeitig fiel 2024 der Startschuss für neue mehrjährige Projekte. So etwa für die neue 4 km lange Radverbindung in den Westen Wiens. In Rekordzeit konnte der erste Teil – der neue Zweirichtungsradweg auf der Hütteldorfer Straße zwischen Neubaugürtel und Wurmsergasse – errichtet werden. Auf gut 1,3 km Länge lässt es sich hier bereits bequem, sicher und flott radeln. Mehr als 30 neue Bäume wurden entlang des Abschnitts gepflanzt. Mit der für 2025 und 2026 geplanten Verlängerung über die Meiselstraße und die Heinrich-Collin-Straße entsteht eine wichtige Radachse in den Westen Wiens.
Auch der Anschluss des Radweges Hütteldorfer Straße über den Urban-Loritz-Platz und entlang des Neubaugürtels wurde für Radfahrer*innen im Zuge der Hütteldorfer Straße mit einem verbreiterten Zweirichtungsradweg entscheidend verbessert.
Ebenfalls im Westen Wiens wurde mit der Umgestaltung in drei Teilen der äußeren Mariahilfer Straße zu einem klimafitten Boulevard der Extraklasse begonnen, inklusive 19 neuen Bäumen allein im 1. Abschnitt, bis zu fünf Meter breiten Gehsteigen und als Highlight einem 2,5 m breiten Zweirichtungsradweg. Der erste Teil vom Gürtel bis zur Clementinengasse soll ab Sommer 2025 befahrbar sein. Im Anschluss beginnen die Arbeiten am zweiten Teil bis Anschützgasse.
Ein zentrales Anliegen der Stadt sind Lückenschlüsse und neue Querverbindungen. Ein wichtiger Lückenschluss erfolgte 2024 in Währing: Mit den neuen baulich getrennten Radwegen in der Währinger Straße von Aumannplatz bis Gersthof wurde eine letzte Lücke für eine durchgängige Radverbindung von Pötzleinsdorf bis zum Gürtelradweg geschlossen.
Eine ganz neue 1,2 Kilometer lange Rad-Verbindung durch den gesamten 8. Bezirk ist in den letzten zwei Jahren entlang von Pfeilgasse/Zeltgasse und Josefsgasse entstanden. 2024 wurde die 2023 errichtete Fahrradstraße in der Pfeilgasse mit den Abschnitten in Zeltgasse und Josefsgasse komplettiert. Somit steht nun eine durchgängige, hochqualitative Radachse von der 2er-Linie bis zum Gürtel durch den gesamten 8. Bezirk zur Verfügung. Auch hier wurden neue Bäume gepflanzt und Grünbeete angelegt.
Ebenfalls in Rekordzeit wurde die Universitätsstraße 2024 klimafit umgestaltet. Hier radelt es sich nun besonders angenehm zwischen neu angepflanzten Baumreihen. In der Mitte der Universitätsstraße – gesäumt von Grünflächen und Bäumen – verläuft jetzt ein rund 3 m breiter Zweirichtungsradweg auf einer Länge von 400 m. Der bestehende, baulich getrennte Einrichtungsradweg auf der stadtauswärtigen Seite entlang des Sigmund-Freud-Parks wurde auf über 2 m verbreitert und bis zur Kreuzung mit der Garnisongasse verlängert. Dort ersetzt dieser den vorherigen Radfahrstreifen.
Mit neuen Radwegen am Getreidemarkt werden Lücken im Hauptradverkehrsnetz geschlossen. Von Friedrichstraße bis Gauermanngasse gibt es einen neuen baulich getrennten Einrichtungsradweg, der es für Radler*innen erheblich sicherer und einfacher macht, auf die 2er-Linie zu gelangen. Ein weiterer Lückenschluss in diesem Bereich erfolgte mit dem baulich getrennten Einrichtungsradweg auf der Rechten Wienzeile vom Getreidemarkt bis zur Operngasse.
Ein Radweghighlight entsteht gerade in Rinnböckstraße und Kopalgasse im 3. bzw. 11. Bezirk mit einem Zweirichtungsradweg und einer Fahrradstraße auf insgesamt knapp 1,2 Kilometer.
Verbesserte Anbindung von Schulen
Mit vielen der 2024 umgesetzten und begonnenen Projekte wird auch das Radfahren für Kinder und Jugendliche sicherer und die Anbindung von Bildungseinrichtungen entscheidend verbessert. Mit der Neuerrichtung des Zweirichtungsradweges in der Deutschordensstraße in Penzing etwa wird sowohl der Bildungscampus Anna und Alfred Wödl optimal angebunden als auch die Wohngebiete Richtung Flötzersteig erschlossen.
Die neue Fahrradstraße Seeböckgasse zwischen Wattgasse und Sandleitengasse, mit der heuer richtig durchgestartet wird, erschließt gleich mehrere Bildungsstandorte in Ottakring. Sie ist Teil der neuen Verbindung, die auf insgesamt 2,5 km entlang von Seeböckgasse und Geblergasse bis zum Gürtel führen wird. Im Vorjahr wurde mit dem Fahrbahnteiler in der stark befahrenen Wattgasse der Startschuss gegeben.
Bezirksoffensiven in Donaustadt, Favoriten, Floridsdorf und Liesing
In der Donaustadt wurde 2022 die erste große Bezirks-Rad-Offenisve gestartet und der Ausbau geht seither ungebremst weiter. So wurde 2024 neben weiteren Abschnitten auf der Wagramer Straße – u.a. wurde im Dezember der rund 500 m lange Abschnitt zwischen Steigenteschgasse und Siebeckstraße fertiggestellt – auf der Donaustadtstraße zwischen Lessiakgasse und Lange Allee ein temporärer, geschützter Zweirichtungsradweg errichtet.
Auch in Favoriten wird das Radwegnetz stetig engmaschiger. 2024 stand neben der Errichtung des Zweirichtungsradwegs in der Herndlgasse beidseitige Einrichtungsradwege in der Landgutgasse von Laxenburger Straße bis Sonnwendgasse am Programm. Ein gemischter Geh- und Radweg führt entlang von vielen Grünflächen, Beeten, Bäumen und Spielplätzen durch den neuen Tangentenpark an der ehemaligen „gesperrten Ausfahrt Simmering“.
2024 wurden außerdem mehrjährige Bezirks-Offensiven in Floridsdorf und Liesing gestartet. Radwege in Angerer Straße und Scheydgasse in Floridsdorf wurden bereits baulich fertiggestellt, weitere Zweirichtungsradwege in der Floridsdorfer Hauptstraße und Prager Straße befinden sich derzeit in Bau, ebenso wie ein neuer Einrichtungsradweg in der Gerasdorfer Straße.
In Liesing ist dank Einführung des flächendeckenden Parkpickerls viel Platz für neue Radinfrastruktur entstanden und so wurde in der Wohnparkstraße bereits ein neuer, extra breiter Zweirichtungsradweg errichtet.
Rund 60 Projekte wurden heuer im Rahmen der großen Radweg-Offensive auf den Weg gebracht. Details dazu hier.