Reger Radverkehr an einem sonnigen Morgen in Wien.

35 neue Bäume für begrüntes Tor in die Mariahilfer Straße

Auf dem Christian-Broda-Platz in Mariahilf ist der bisherige Stangenwald 35 neuen Bäumen und über 1.300 Quadratmetern an zusätzlichen Grünflächen gewichen. Schon im kommenden Frühling wird das Foyer von Wiens größter Einkaufsstraße in begrünter Pracht erstrahlen. Die Verwandlung zur schattigen und gekühlten Aufenthaltsoase hat im März dieses Jahres begonnen und befindet sich nun in der Zielgerade. Mehr Fahrkomfort und Sicherheit für Radfahrende bringen zudem breite und baulich getrennte Radwege an der Kreuzung des Gürtels mit der Mariahilfer Straße, die auch noch in diesem Jahr fertiggestellt werden sollen.

Platz ist hochfrequentiertes Tor zur Mariahilfer Straße

Der Christian-Broda-Platz ist das hochfrequentierte Tor zur Mariahilfer Straße und liegt am Verkehrsknotenpunkt zwischen Westbahnhof, Gürtel und Mariahilfer Straße und damit an der U-Bahn-Kreuzung U3 und U6. Die bisherige Gestaltung war von viel Asphalt, Betonsitzmöbeln und roten Metallmasten geprägt. Vor allem in der wärmeren Jahreszeit litt die Aufenthaltsqualität an mangelndem Schatten und Abkühlungsmöglichkeiten. Es gab nur wenige Bäume, berankte Maste und fünf Sonnensegel. Mit der klimafitten Neugestaltung ändert sich das alles nun grundlegend.

Begrünung trotz U-Bahn und Garage

Mit der Umgestaltung wurde der Asphalt großflächig aufgebrochen, der Grünflächenanteil maßgeblich erhöht und die Oberfläche entsiegelt. Der Platz befindet sich größtenteils oberhalb einer Tiefgarage sowie von U-Bahnschächten und muss auch die Zufahrt von Einsatzfahrzeugen gewährleisten, was die Errichtung von Grünanlagen zur Herausforderung machte. Dennoch wurde bei der Planung darauf geachtet, so viel Begrünung wie möglich zu schaffen. 35 neue Bäume – 6 davon besonders große XL-Bäume – spenden künftig Schatten und laden zum Verweilen unterm Blätterdach ein. Gepflanzt werden die Bäume in großzügigen Grünflächen, die mit einer automatischen Bewässerung versehen sind, um für bestmögliche Wachstumsbedingungen zu sorgen. Insgesamt wurde der Grünflächenanteil um mehr als 1.300 Quadratmeter erhöht. Auch die beiden Lüftungsbauwerke auf dem Platz werden mit Kletterpflanzen berankt. Alle sieben bestehenden Bäume blieben zudem erhalten. Auch die Sonnensegel zwischen den Masten werden in die neue Platzgestaltung integriert und in Zukunft zur Verfügung stehen.

Kühlendes Nass bringt Wasserspaß

Drei Wasserspiele mit insgesamt 25 Wassernebeldüsen und 25 Wasserdüsen sorgen während der warmen Jahreszeit für Spielspaß und kühlen die Umgebungstemperatur an heißen Tagen. Sechs zusätzliche Nebeldüsen im Boden, die über den Platz verteilt sind, und zwei weitere Trinkbrunnen kommen ebenfalls hinzu. Statt Asphalt wurde auf helle Pflasterung in ungebundener Bauweise gesetzt. Diese heizt sich bei direkter Sonneneinstrahlung nicht so stark auf und ermöglicht das Versickern von Niederschlagswasser, was durch die anschließende Verdunstung zu einem Kühlungseffekt führt.

Die (Verkehrs)Zeichen stehen auf Nachhaltigkeit

Ein zusätzliches Highlight sind die innovativen Holz-Verkehrszeichen aus Wiener Produktion, die bei diesem Projekt zum ersten Mal zum Einsatz kommen. Die Schilder sehen auf den ersten Blick wie herkömmliche Verkehrszeichen aus. Aber bei genauerer Betrachtung fällt auf, dass sie nicht wie sonst üblich aus Aluminium bestehen, sondern aus Holz. Das bringt ein großes ökologisches Plus auf den neugestalteten Platz. Das CO2-Äquivalent bei der Produktion eines Holz-Verkehrszeichens beträgt nur rund ein Drittel eines Aluminium-Verkehrszeichens. Die nachhaltigen Schilder sind TÜV-zertifiziert und entsprechen allen rechtlichen Vorgaben. Das verwendete Material kann nach dem Ende der Lebenszeit entweder kompostiert oder thermisch verwertet werden. Die Holz-Verkehrszeichen sind so gefertigt, dass sie auf den üblichen Stehern angebracht werden können. Dadurch fallen keine zusätzlichen Kosten für Umrüstungsarbeiten an. In der Produktion werden ausschließlich hochwertige Holzarten aus Mitteleuropa verwendet. Beim Umgestaltungsprojekt am Christian-Broda-Platz kommen insgesamt 46 dieser innovativen Verkehrszeichen zum Einsatz.