Kinder am Rad
Sobald das Kind sitzen kann ist es soweit – das Fahrrad mit Kindersitz oder Anhänger wird zur praktischen Alternative zu Kinderwagen und Auto. Davor gibt es für Lastenfahrräder Halterungen für Babyschalen. Sobald der Sprössling sicher laufen kann, kann er mit dem ersten Laufrad den Gehweg erobern. Etwa mit drei bis vier Jahren sind die motorischen Fähigkeiten genug entwickelt, um selbstständig Rad zu fahren.
Kindersitz
Sobald das Kind sitzen kann, können Sie es im Kindersitz mitnehmen. Der Transport per Kindersitz hat viele Vorteile. Er ist eine kostengünstige und einfache Variante um ein Kleinkind auf dem Fahrrad mitzunehmen. Wird der handliche Fahrradsitz nicht gebraucht, montiert man ihn einfach ab.
Apropos Montage: Der Sitz muss hinter der Fahrerin oder dem Fahrer angebracht werden und stabil mit dem Rahmen verbunden sein. Der Sicherheitsgurt muss kindersicher, der Beinschutz höhenverstellbar sein. Achten Sie darauf, dass die Rückenlehne den Kopf des Kindes abstützt.Wenn Sie sich nicht sicher sind, wie der Kindersitz montiertr werden soll, lassen Sie sich im Fachhandel beraten.
Das Kind lernt im Fahrradsitz den Straßenverkehr angstlos kennen und intuitiv verstehen. Zu sehen gibt es auch immer etwas, und Fragen können gestellt und nach der Fahrt beantwortet werden.
Tipp: Das Kind lässt sich einfacher in den Sitz setzen, wenn das Rad einen stabilen Zweibeinständer hat. Ein Lenkungsdämpfer verhindert zusätzlich das Einschlagen des Lenkers.
Radanhänger
Bloß ein Rad, aber zwei Kinder? Für solche Fälle eignet sich der Transport per Radanhänger. Erlaubt sind diese für einachsige Anhänger mit Feststellbremse. Die Kinder müssen gut angegurtet sein, damit ihnen nichts passieren kann. Außerdem sind rote Rückstrahler Pflicht. Bei schlechter Sicht muss auch ein Rücklicht verwendet werden. So sicher verwahrt können die Kleinen –bei langen Fahrten – auch bequem ein Schläfchen halten.
Achten Sie beim Kauf darauf, dass der Anhänger eine witterungsfeste Überdachung hat – diese schützt vor Regen und starker Sonne. Ein Insektennetz sorgt für weiteren Schutz. Kinder sind während der Fahrt auch Auto-Abgasen ausgesetzt. Der Fahrradanhänger sollte daher gut belüftet sein.
Ein weiterer Vorteil: Mit einem Radanhänger ist das Umfallen beinahe unmöglich. Falls das Rad dennoch kippt, bleibt der Anhänger stehen. Einzig auf Bordsteinkanten sollte man vermehrt Acht geben. Und wenn keiner mitfährt, eignet sich der Anhänger auch wunderbar als Einkaufshilfe.
Transportfahrräder
In Kopenhagen oder den Niederlanden sind Lasten- oder Transportfahrräder ein ganz normaler Anblick. In Österreich fällt man mit so einem funktionalen Teil noch richtig auf. Dabei sind Lastenfahrräder wirklich praktisch: Erstens kann man damit nicht nur Einkäufe und schwere Dinge, sondern eben auch den Nachwuchs transportieren. Auch mehrere Kinder haben im Transportfahrrad Platz. Und zweitens sind die Kinder in diesem Fall schön im Blickfeld der Eltern. Sogar für Babyschalen gibt es eigene Halterungen.
Mit Elektro-Lastenrädern lassen sich auch mit Beladung Anstiege sehr gut bewältigen. Kinder müssen im Lastenrad am Sitz angegurtet sein und einen Helm tragen. Praktisch bei Regen und kaltem Wetter sind auch die als Zubehör erhältlichen Verdecke.
Wenn das Transportfahrrad breiter als 100 Zentimeter ist, muss damit auf der Fahrbahn – nicht auf dem Radweg – gefahren werden.
Für alle Transportvarianten gilt: Bitte die Gebrauchsanweisung gut durchlesen und die Sicherheitshinweise genau beachten!
Transportwunder Fahrrad
Klimaaktiv hat in einer Broschüre alles Wissenswerte zum Transportieren von Kindern mit Kindersitz, im Lastenrad oder Fahrradanhänger zusammengefasst. Transportwunder Fahrrad
Wenn Kinder selber fahren
Laufrad
Irgendwann kommt die Zeit, in der das „Eltern-Radtaxi” ausgedient hat. Der Nachwuchs will selbst in die Pedale treten. Das Laufrad bietet die optimale Vorbereitung für den Umstieg. Auf diesem trainieren bereits Zwei- bis Dreijährige spielerisch Gleichgewicht und Koordination. Der Übergang auf ein richtiges kleines Fahrrad ist dann einfach. Man hat das Rollenlassen ja schon gelernt. Mit Stützrädern kann das eventuell um einiges länger dauern.
Endlich selbst Radfahren
Für die ersten Radel-Versuche braucht es bloß eine glatte Fläche, in einem Park zum Beispiel – und schon kann es losgehen. Dabei heißt es vor allem für die Eltern: Gelassen bleiben! Sind Kinder bereit, kann sie nichts aufhalten. Was Eltern tun können: Trauen Sie es dem Nachwuchs zu, ermutigen Sie ihn. Vereinzeltes leichtes Anschieben, die Hilfestellung mit der sicheren Hand und Nebenherlaufen geben Sicherheit.
Fühlen sich Kinder am Rad erst einmal sicher, kann es zum Üben in verkehrsberuhigte Zonen oder Radwege im öffentlichen Verkehr gehen. Besonders wichtig: Üben, auf Haltelinien stehen zu bleiben und das Tempo rechtzeitig vor Kreuzungen zu drosseln. Haben die Kleinen das im Griff, lassen Sie sie am besten vorfahren. So haben Sie sie im Auge und können sie vor schnell Fahrenden schützen.
Die Mobilitätsagentur Wien unterstützt den Start ins junge Radlerleben mit einem kostenlosen Kontingent an Kursen und Workshops rund um das Radfahren. Jedes Jahr können Schulen und Vereine im Rahmen des Unterrichts oder im Rahmen von Straßenfesten spielerisch mit den Kindern das Radfahren lernen. Hier finden Sie alle Informationen zu den von der Mobilitätsagentur angebotenen Radfahr-Kursen.
Die freiwillige Radfahrprüfung kann ab dem 10. Lebensjahr oder in der 4. Klasse Volksschule abgelegt werden. Nach positiver Absolvierung sind die Kinder ab dem 10. Geburtstag dazu berechtigt, schon vor Erreichen des 12. Lebensjahres ohne Begleitung eines Erwachsenen auf öffentlichen Straßen Rad zu fahren. Hier finden Sie alle Informationen zur freiwilligen Radfahrprüfung.
Sicher mit Helm
Kinder unter 12 Jahren müssen beim Transport auf Fahrrädern und in Fahrradanhängern sowie beim Radfahren einen
Helm tragen. Lassen Sie sich beim Kauf eines Fahrradhelms vom Fachhändler beraten und achten Sie auf anerkannte Prüfzeichen. In Österreich wird empfohlen, Helme zu kaufen, die der Norm EN1078 entsprechen.
Nehmen Sie ihr Kind wenn möglich zum Kauf des Fahrradhelms mit, damit es ihn anprobieren kann. Denn nur ein Helm, der wirklich gut sitzt, bietet Schutz bei Unfällen!
Ein Fahrradhelm sitzt gut am Kopf, wenn er so eng ist, dass es gerade noch bequem ist. Die hinteren und vorderen Gurtbänder gehen an den Ohren vorbei und werden mittels Verschlussriemen unterm Kinn geschlossen. Ist der Helm gut eingestellt, darf er weder die Sicht des Kindes behindern noch sich am Kopf verschieben oder abheben lassen.
Mit Kindern unterwegs in Wien
In der Broschüre „Zu Fuß und mit dem Rad: klimafreundlich unterwegs mit Baby“ haben wir ein paar Tipps zusammengestellt, damit Sie und Ihr Baby von Anfang an zu Fuß oder per Rad sicher und bequem durch die Stadt kommen.
Sie können die Broschüre hier als PDF herunterladen: Klimafreundlich unterwegs mit Baby
Die Broschüre ist auch Teil des Wiener Wickelrucksacks für werdende Eltern.