Fahrrad Report 2016: Radfahrende stellen Wien positives Zeugnis aus
Die Mobilitätsagentur Wien veröffentlicht im Rahmen der Europäischen Mobilitätswoche Zufriedenheitsstudie zum Radfahren. 4.600 Radfahrerinnen und Radfahrer wurden direkt am Radweg befragt.
Die Wiener Radfahrerinnen und Radfahrer vergeben in allen abgefragten Bereichen bessere Noten für den Radverkehr als in den Vorjahren. 79 Prozent der Radfahrenden sagen: die Situation fürs Radfahren in Wien hat sich verbessert. Im Jahr 2014 waren 72 Prozent, im Jahr 2015 nur 52 Prozent dieser Meinung. Vor allem das Gefühl der Sicherheit ist besonders gestiegen. Im Jahr 2012 stimmten 52 Prozent der Aussage „Ich fühle mich als Radfahrende/r in Wien sicher“ zu, im Jahr 2016 waren es 70 Prozent. „Die Ergebnisse zeigen, dass der kontinuierliche Ausbau der Infrastruktur und die begleitende Bewusstseinsbildung wirken. Die zunehmende Zufriedenheit mit den Radfahrbedingungen ist eine Voraussetzung für mehr Radverkehr in Wien“, so Martin Blum, Radverkehrsbeauftragter der Stadt Wien.
Den gesamten Report zum Download finden Sie hier: Fahrrad Report 2016
Der Fahrrad Report ist ein Statusbericht zum Radfahren in Wien und wird seit dem Jahr 2012 alle zwei Jahre erhoben. Durchgeführt wurde die Studie vom Markt- und Meinungsforscher Peter Hajek im Auftrag der Mobilitätsagentur. Der Report basiert auf der Auswertung von 4.600 persönlichen Interviews mit Radfahrerinnen und Radfahrern. Für die Stadt Wien dient er zur Evaluierung der Radverkehrsförderung und bietet Ansätze für die Entwicklung künftiger Maßnahmen.
Radfahrende sind mit der Anzahl der Radwege zufrieden
Mit 68 Prozent sind mehr als zwei Drittel der Radelnden sind mit der Anzahl der Radwege zufrieden. Weniger Zufriedenheit herrscht mit der Breite der Radwege. Mit 66 Prozent ist aber auch hier die Zustimmung um neun Prozentpunkte im Vergleich zum Jahr 2014 gestiegen.
Um zielgerichtete Maßnahmen zur Erhöhung des Radfahranteils in Wien treffen zu können, ist es auch notwendig herauszufinden, wie Wienerinnen und Wiener die bisher nicht Radfahren, motiviert werden können. Für Nicht-Radfahrenden ist Sicherheit ein wesentliches Thema. 21 Prozent dieser nennen „Angst im Straßenverkehr“ oder „zu viel Verkehr“ als Grund, warum sie nicht in den Sattel steigen.
„Für mehr Radverkehr ist es wichtig den Ausbau der Radinfrastruktur und das kontinuierliche Schließen von Lücken im Radwegenetz konsequent fortzusetzen. Denn dort wo Radwege gebaut wurden, ist der Radverkehr in den letzten Jahren am stärksten gestiegen: am Opernring innerhalb der letzten fünf Jahre um 68 Prozent. Hier gilt es anzuknüpfen: mit Radlangstreckenverbindungen, mit Radstraßen und der Öffnung der Einbahnen für den Radverkehr.“ Aktuell ist das Radwegenetz 1.317 Kilometer lang. Im kommenden Jahr soll mehr als in den Vorjahren in den Ausbau investiert werden. Weiters setzt die Stadt Wien im Jahr 2017 auf Bewusstseinsbildung zur Verkehrssicherheit.
Sichere Abstellmöglichkeiten gewünscht
Die Anzahl der Abstellplätze im öffentlichen Raum wächst in Wien stetig, mittlerweile sind es mehr als 40.000. Die Radelnden sind auch mit der Abstellsituation zufriedener als in den vergangenen Jahren. 59 Prozent der Befragten sagen: „In Wien finde ich immer eine Möglichkeit mein Rad gesichert abzustellen“. Im Jahr 2014 waren es 52 Prozent.
E-Bikes und Lastenräder haben Potenzial
Fast ein Viertel der Befragten haben schon einmal überlegt ein E-Bike anzuschaffen. Vor allem Menschen über 50 Jahre und jene, die selten Rad fahren tragen sich mit dem Gedanken, ein Elektrofahrrad zu kaufen. Elektrofahrräder können dazu beitragen, Menschen, die bisher selten geradelt sind, öfter im Fahrradsattel zu sehen. Die größte Hemmschwelle für den Kauf ist der hohe Preis der Elektrofahrräder.
Lastenfahrräder interessieren dagegen vor allem jüngere Menschen mit Kindern. Immerhin sieben Prozent der Befragten haben schon einmal überlegt, ein Lastenrad zu kaufen. Lastenfahrräder können bei Fahrten mit Kindern bzw. großem Gepäck eingesetzt werden und damit auch Autofahrten einsparen.