VCÖ-Mobilitätspreis Wien geht an vorbildliche Radverkehrs-Projekte
Kinder und Jugendliche sind in Wien umweltfreundlicher unterwegs als die Wiener Gesamtbevölkerung. Die 11- bis 15-Jährigen legen 84 Prozent ihrer Alltagswege per Öffis, zu Fuß oder mit dem Rad zurück. Doch die Zahl der Kinder, die Alltagswege mit dem Rad zurücklegen, ist mit sechs Prozent gering. Die zwei Siegerprojekte beim diesjährigen VCÖ-Mobilitätspreis Wien – die Wiener Radfahrschule und die BOKU-Bikes – wollen das ändern. Die Mariahilfer Straße wurde mit einem Sonderpreis ausgezeichnet.
VCÖ-Mobilitätspreis für Wien
„Der VCÖ-Mobilitätspreis zeichnet jedes Jahr Projekte aus, die umweltfreundliche Mobilität fördern und voranbringen. Die ausgezeichneten Initiativen sind Symbole dafür, dass der Wandel hin zu einer umweltfreundlichen Mobilität auf vielen Ebenen geschieht. Sie sind stellvertretend für hunderte weitere Initiativen ausgezeichnet worden, die in der Stadt für mehr Lebensqualität, mehr Radverkehr und mehr Barrierefreiheit arbeiten“, so Vizebürgermeisterin und Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou.
Zum diesjährigen VCÖ-Mobilitätspreis Wien, der vom VCÖ in Kooperation mit der Stadt Wien und den ÖBB durchgeführt wird, wurden 102 Projekte für eine klimafreundliche Mobilität eingereicht. Die drei von der Fachjury am besten bewerteten Projekte wurden am Mittwoch, 14. September 2016 ausgezeichnet.
Kinder fürs Radfahren begeistern
„Der Verein Schulterblick zeigt, wie es möglich ist, Kinder fürs Radfahren zu begeistern und Eltern zu versichern, dass Radfahren in Wien auch sicher ist“, fasst VCÖ-Experte Christian Gratzer bei der Preisverleihung zum VCÖ-Preis das Projekt Schulterblick zusammen. Seit Mai 2015 bietet der Verein, unterstützt durch die Mobilitätsagentur Wien, Radfahrkurse für Schulklassen der 4., 5. und 6. Schulstufe im Verkehrsraum an. Das Projekt erhöht die Kompetenz der Kinder im Straßenverkehr und verbessert ihre Möglichkeiten einer selbständigen Mobilität. Mehr zu den Radfahrkursen für Kinder
„Nachhaltige Mobilität fängt im Kindesalter an, daher ist der Fokus auf diese Zielgruppe besonders zu begrüßen“, begründet die Fachjury die Auszeichnung von Schulterblick – Die Wiener Radfahrschule.
BOKU-Bikes – Österreichs erstes Universitätsrad für Beschäftigte und Studierende
Bis 2025 sollen mindestens 80 Prozent aller Alltagswege in Wien mit den Öffis, dem Rad oder zu Fuß zurückgelegt werden. Die Mitarbeitenden und Studierenden der Universität für Bodenkultur Wien haben dieses Ziel bereits übertroffen. 82 Prozent ihrer Wege legen sie umweltfreundlich zurück. Dieser Anteil soll mittels umfassenden Mobilitätsmanagements noch erhöht werden. Ein wichtiger Schritt wurde 2016 mit den BOKU-Bikes gesetzt. 250 Fahrräder, die für 250 Euro an Studierende und Uni-Mitarbeitende vergeben wurden. Aufgrund der hohen Nachfrage werden im nächsten Jahr noch mehr der grün-weißen Bikes produziert.
„Das Projekt fördert gesunde, umweltfreundliche und kostengünstige Mobilität und macht das Radfahren sichtbar. Zudem kann diese Idee sehr gut nicht nur von anderen Universitäten, sondern auch von Unternehmen aufgegriffen und umgesetzt werden“, gratulierte VCÖ-Sprecher Christian Gratzer den Preisträgern.
Sonderpreis für die Mariahilfer Straße NEU
„Die Mariahilfer Straße ist eines der sichtbarsten Projekte Wiens mit extremer Strahlkraft, das zeigt, was möglich ist“, urteilte die Fachjury des VCÖ-Preises und zeichnete die Fußgänger- und Begegnungszone mit einem Sonderpreis aus. Die Auszeichnung nahmen Peter Lux (Stadtbaudirektion, Projektleiter der Umgestaltung), Julia Seeburger (Planungsreferentin MA 28) und Franz Kobermaier (Abteilungsleiter MA 19) entgegen. Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou bedankte sich bei allen Beteiligten: „Die Mariahilfer Straße ist mehr als nur eine Fußgängerzone. Sie ist zu einem Ort in Wien geworden, wo man sich gern aufhält, wo man flaniert, wo das Herz der Stadt schlägt.“