„Am Ende des Tages möchte ich in Wien ein Radwegenetz, das den Namen verdient hat.“
Ulli Sima in der Fahrradstraße Pfeilgasse
Ulli Sima ist Stadträtin für Innovation, Stadtplanung und Mobilität und somit u.a. verantwortlich für den Ausbau der Radverkehrsinfrastruktur in Wien.
2022 hat die Stadt Wien die große Radwegoffensive gestartet, sie befindet sich mittlerweile in ihrem dritten Jahr. Was verbirgt sich dahinter?
Wien ist eine der lebenswertesten Städte der Welt. Und wir wollen, dass das auch so bleibt. Der Radwegeausbau ist neben dem Öffi-Ausbau eine der zentralen Maßnahmen, um unsere Stadt fit für die Zukunft zu machen und die klimafreundliche Mobilität zu fördern. Wir wollen den Menschen ein attraktives und komfortables Angebot machen, auf das Rad zu steigen. Aus Erfahrung wissen wir: Ein gutes Angebot wird auch gerne angenommen. Der Ausbau der Radinfrastruktur hat für uns als Fortschrittskoalition daher Priorität, wir investieren in dieser Legislaturperiode 100 Mio. Euro in den weiteren Ausbau, allein letztes Jahr waren es 35 Mio. Euro!
Was ist Ihr Ziel für diesen Ausbau?
Wien soll ein Radwegenetz bekommen, das den Namen auch verdient. Hier haben wir einiges aufzuholen. Wir haben in den letzten Jahren schon viel erreicht, aber es gibt auch noch einiges zu tun. Seit 2022 bauen wir jedes Jahr rund 20 Kilometer neue Radwege. Im Fokus stehen dabei zentrale Lückenschlüssen, neue Querverbindungen, Komfort und Sicherheit. Ein Highlight ist ganz klar unser Mega-Radhighway, eine 7 km lange Verbindung mit bis zu 4,50 m breiten Zweirichtungsradwegen von der City bis Kagran. Wir setzen bei unserer Offensive auf Qualität: Über 80 Prozent unserer neuen Radinfrastruktur sind baulich getrennte Radwege. Wenn wir in diesem Tempo weitermachen, werden wir in rund 5 Jahren ein wirklich vorbildhaftes Radwegnetz haben.
Ganz wichtig ist es uns auch, für mehr Begrünung zu sorgen und den Straßenraum insgesamt klimafit zu gestalten. Wo immer es geht, pflanzen wir neue Bäume und Hochstammsträucher, die im Sommer Schatten spenden, errichten neue Beete, Wasserspiele, Trinkbrunnen und Sitzgelegenheiten. Wir wollen die Aufenthaltsqualität von Straßen und Plätzen für alle verbessern und gerade auch Anrainer*innen einen Platz zum Verweilen bieten.
Fahren Sie eigentlich selbst mit dem Rad?
Oh ja. Ich versuche, möglichst viele meiner Wege mit dem Radl zu fahren – beruflich wie privat. Gerade im innerstädtischen Bereich bin ich dadurch auch deutlich schneller am Ziel. Zudem bereitet es auch einfach viel Freude beispielsweise morgens ins Büro zu radeln.
Haben Sie einen Lieblingsradweg?
Ganz klar die Fahrradstraße Pfeilgasse. Nicht nur, weil dies mein täglicher Arbeitsweg ist, sondern weil uns hier echt etwas Tolles gelungen ist: Sichere Radinfrastruktur, mehr Platz für Zufußgehende, bessere Aufenthaltsqualität und ganz viel neue Begrünung. Ich freue mich sehr, dass wir diese wichtige Radverbindung heuer komplett bis zur Zweierlinie fertigstellen werden.