Radcafé Test 2: Burger und Stadträder in den Hauptrollen
In Penzing residiert seit drei Jahren in einem ehemaligen Lichtspielhaus das Radcafé Velobis. Aber: Ist’s ein Flop oder ganz großes Kino? Wir haben es im zweiten Teil unseres Radcafé Tests für euch besucht.Draußen Fahrräder, drinnen Fahrräder, auf dem Tisch ein saftiger Burger, ein Cider perlt im Glas … das Leben kann so schön sein.
Aber zurück zum Anfang. Unter den Artikel unseres ersten Radcafé Tests kommentierte Karim darunter „Besucht bitte VELOBIS in der Linzer Straße.“. Weil wir natürlich gerne die Wünsche unserer Leserinnen und Leser erfüllen fuhren wir an einem schönen Montag-Nachmittag in die Linzer Straße 2. Tipp für die Zukunft: Öffnungszeiten nachschauen! Im Velobis ist am Montag Ruhetag. Aber zwei Wochen später haben wir es geschafft.
Die Kollegen C., D. und ich sitzen bei einem gemütlichen Feierabendbier im Velobis. Wir haben uns an eine Platz ins Fenster gesetzt und lassen alles erst mal wirken. Draußen auf der Linzerstraße staut sich der Autoverkehr, Radler fahren zügig vorbei, drinnen läuft leiser Jazz und es riecht schon nach Essen. Die Einrichtung ist bunt und detailverliebt und natürlich wimmelt es vor Fahrrädern.
An den Gastraum grenzt ein Ausstellungsraum. Die Werkstatt ist weiter hinten angesiedelt. Gäste, die nur essen oder trinken möchten, werden durch den Werkstatt-Betrieb also nicht gestört. Ich hätts ja schön gefunden, während dem Essen jemanden beim Schrauben zuzuschauen. Aber so bin halt ich …
Vor dem Essen habe ich mir noch einen Espresso bestellt. Da radelten die Kollegen C. und D. noch die fahrradfreundliche Goldschlagstraße entlang. Werktags gibt es den Espresso um einen Euro. Er ist schön kräftig. Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt schon mal.
Als die Kollegen dann endlich da sind – nein, sie haben nicht lange gebraucht (etwa 28 Minuten aus der Innenstadt. Route finden) – wird bestellt. Lammburger für Kollege C., Avocado-Huhn-Salat für Kollege D. und einen Cheesburger für mich. Die Zutaten sind frisch, die Qualität gut. Wohl nicht der beste Burger der Stadt, aber definitv unter den Top 10.
Das Essensangebot ist reichlich, aber nicht übertrieben. Auch an vegetarische Alternativen ist gedacht. Die Getränkekarte lässt jedes Hipster-Herz höher schlagen. Ein großes Angebot an Limonaden und Craftbeer, sogar Cider aus Österreich: das muss probiert werden.
Gerade als ich den letzten Potatoe Wedge ins Ketchup tunke kommt eine Gruppe Herren im besten Alter herein – und wir haben ihren Stammtisch besetzt. Sie nehmens uns nicht übel, setzen sich an den nebentisch und die Kellnerin bringt „das Übliche“. Wer öfter kommt braucht nicht mehr zu bestellen – das spricht für Servicequalität.
Nach dem Essen sehen wir uns noch im Ausstellungsraum um. Eine große Auswahl an Stadträdern, Mountainbikes, Renn- und Kinderfahrrädern gibts anzusehen – und zu kaufen. Natürlich gibts auch jede Menge Zubehör – und in der Werkstatt auch qualitätsvolle Beratung.
Kollege D. gönnt sich noch etwas Süßes zum Abschluss und dann radeln wir in den Sonnenuntergang davon.
Das Velobis als Radcafé zu bezeichnen ist untertrieben. Es ist ein Radbistro und auf alle Fälle einen Besuch wert. Und um die Kinometapher noch einmal zu bemühen: eine gelungene Vorstellung.
Wir vergeben folgende Punkte
Fahrradfaktor: 7 von 10
Gemütlichkeit: 6 von 10
Qualität des Radangebots: 10 von 10
Essen und Trinken: 8 von 10