Von welchen Verkehrsmitteln die Gefahr ausgeht

Bei einem Zusammenstoß mit einem Lkw starb Ende Jänner in Wien ein Kind am Schulweg. Der tragische Unfalltod des neunjährigen Henry löste in Österreich eine Diskussion um die Sicherheit im Straßenverkehr aus. Mehr als 70.000 Menschen unterzeichneten eine Petition zur Nachrüstung von Lkw mit Abbiegeassistenten.

Eine aktuelle Datenauswertung zeigt, wie wichtig die rasche Nachrüstung aller Lkw mit Abbiegeassistenten wäre, aber auch um wie viel sicherer Wien mit weniger Kfz-Verkehr und niedrigem Tempo wäre. Die Magistratsabteilung 46 analysierte die tödlichen Straßenverkehrsunfälle der letzten 15 Jahre in Wien nach dem jeweiligen Unfallgegner.

224 der 415 Todesopfer zwischen den Jahren 2003 und 2017 starben beim Zu-Fuß-Gehen. Das sind 54 Prozent. 104 Fußgängerinnen und Fußgänger kamen bei Zusammenstößen mit Pkw ums Leben, 76 bei Unfällen mit Lkw.

Bei RadfahrerInnen ist der tödlichste Unfallgegner der Lkw. Das, obwohl viel weniger Lkw auf den Straßen unterwegs sind, als Pkw. Ein tragischer Rechtsabbiege-Unfall in Salzburg vor wenigen Tagen zeigte erneut die Gefahr, die von Lkw ausgeht.

Pkw-InsassInnen sterben überwiegend bei sogenannten Alleinunfällen, das sind Unfälle ohne andere Beteiligte.

Bei Unfällen mit Lkw starben in Wien in den 15 untersuchten Jahren 98 Menschen, die zu Fuß gingen oder mit dem Fahrrad oder Motorrad fuhren. Viele davon aufgrund des toten Winkels. Laut Untersuchung der Unfallforschung der Versicherer in Deutschland könnten rund 60% der schweren Lkw-Fahrrad-Unfälle durch Abbiegeassistenten verhindert werden.

Die Unfalldaten machen deutlich:

  • Abbiegeassistenten und Lkw mit besserer Sicht sind besonders wirksam, weil Unfälle sehr oft tödlich ausgehen.
  • Weniger Pkw- und Lkw-Verkehr in der Stadt würde Menschenleben retten.
  • Eine Stadt, in der viel zu Fuß gegangen oder Rad gefahren wird, ist besonders sicher.