Radcafé Test 3: Logo-Rätsel, Espresso Doppio und „dolce vita bicicletta“
Für den dritten und vorerst letzten Teil unseres Radcafé Tests haben wir das Ghisallo in der Schönbrunnerstraße besucht. Im schicken Ambiente haben wir uns ein Mittagessen und – natürlich – einen Kaffee gegönnt. Konnte der Kaffee überzeugen? Wie sieht es mit dem Fahrrad-Faktor aus? Und was hat es mit dem Logo des Lokals auf sich?
Auf den heutigen Tag habe ich mich schon lange gefreut. Nicht nur, weil meine beste Freundin Geburtstag hat – Auguroni! – sondern auch, weil ich heute die Kollegen B und C zum dritten und vorerst letzten Teil unseres Radcafé Tests ausführen darf. Wir besuchen das Ghisallo.
Mitten im 5. Bezirk, unweit des Wientalradwegs und am Ufer des Comer Sees. Ja, liebe Leute, hier herrscht italienisches Flair („il fiuto“). Aber bitte nicht an die Pizza Bude am Hausstrand der Wienerinnen und Wiener in Lignano denken. Mehr: George Clooneys Stammlokal in radfahrweite von seiner italienischen Villa entfernt. Das Ghisallo hat die Eleganz eines italienischen Rennrads. Weiße Wände, helle Möbel, effektvolle historische Fotografien von Rennradfahrern an den Wänden. Auf das Wesentliche reduziert und dabei überraschend gemütlich.
Wir kommen um 12:30 Uhr, denn im Ghisallo gibt es ein Mittagsmenü. Es kann zwischen zwei und drei Gängen gewählt werden. Vegetarische Optionen sind dabei. Das Ghiosallo ist also mehr als Café sondern auch Restaurant, Bar und Radgeschäft. Der rechte Bereich des Lokals ist Restaurant, der linke Teil Geschäft. Italenische Rennräder, bunte Trikots und Zubehör werden angeboten. Der Stil bleibt elegant, keine Spur von Kettenöl …
Wir setzen uns an einem Platz am Fenster und das Rätsel beginnt. Auf Tischsets und Bierdeckeln entdecken wir das Logo des Ghisallo. Doch was stellt es dar? Die Kollegen B, C und ich fangen munter an zu überlegen. Also, selbst wenn man sich sonst nichts zu sagen hätte: das Ghisallo bietet Gesprächsstoff. (Notiz an mich: Guter Treffpunkt fürs nächste Blind Date.) Was das Logo tatsächlich darstellt, verrate ich am Ende dieses Textes. So viel sein verraten, es ist kein Fidget Spinner.
Die Mägen knurren und wir bestellen eine Vorspeise, Polenta-Suppe für mich. Gebackener Ziegenkäse für die Herren. Hinter der Theke klingelt eine Fahrradglocke: das Essen ist servierbereit. Und es ist eine Augenweide. Mit Ahhs und Ohhs begleiten wir unsere Vorspeisen. Und: Es sieht nicht nur gut aus sonder schmeckt auch. Von der netten Ghisallo—Inhaberin die uns das Essen serviert gibt’s einen Fun Fact dazu: Ziegen sind intelligente Tiere. Neuer Gesprächsstoff für uns, bevor wir wieder beim Logo landen. Ein Fahrradsattel? Ein Tretlager? Eine Blume?
Zum Hauptgang bestellt Kollege C Spaghetti aglio olio – und hält sich damit brav ans italienische Motto. Chili Con Carne für den Kollegen B und die Gemüsetarte für mich. Fazit: Salz und Pfeffer, die wir auf den Tisch gestellt bekommen, brauchen wir nicht. Es ist richtig gewürzt, die Portionen sind ausreichend groß und schön angerichtet, stilvoll und trotzdem bodenständig.
Zu Cappuccino und Espresso Doppio wollen wirs dann wissen: Was stellt das Logo dar?
Dieses ist so vielfältig wie das Lokal selbst, erklärt uns die Ghisallo-Chefin. Man findet Kaffeebohnen, einen Fahrradsattel, Tretlager und die betende Madonna del Ghisallo – die Schutzpatronin der Radfahrenden.
Die Madonna del Ghisallo ist übrigens auch ein Anstieg rund um den Comer See, an der die Lombardei-Rundfahrt oder der Giro d’Italia vorbei kommen. Im Ghisallo im 5. Bezirk gibt es zu solchen Radevents dann Public Viewings.
Das Rätsel ist gelöst und wir verlassen gestärkt und nach einem großartigen italiensichen Kaffee das Ghisallo. Wir werden wieder kommen, denn hier herrscht „dolce vita bicicletta“ wie wir es mögen. Beim nächsten Mal treffen wir dann vielleicht auch George Clooney …
Wir vergeben folgende Punkte
Fahrradfaktor: 5 von 10
Gemütlichkeit: 8 von 10
Qualität des Radangebots: 8 von 10
Essen und Trinken: 10 von 10
Die beste Radroute ins Ghisallo findet ihr in unserem Routenplaner oder mit der Fahrrad Wien App.
Hinweis: Aufgrund der Bushaltestelle direkt vor der Tür gibt es vor dem Lokal keine Fahrradständer. Radabstellplätze sind ein paar Meter entfernt und Gäste dürfen ihr Fahrrad auch ins Lokal mit hinein nehmen.